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  • AutorenbildMelek Yaprak

"Ihr Frauen hinterfragt entweder alles oder ihr glaubt alles" - Inspiriert durch den Tinder Swindler

Aktualisiert: 14. März 2022

„Bei Euch Frauen kommt es drauf an, wie Eure psychische Verfassung gerade ist. Entweder ihr seid übertrieben gutgläubig oder vernichtend bösartig .“


www.morganallan.com

Der Netflix Film

The Tinder Swindler hat mich lange beschäftigt. Nicht nur, weil er sehr gut gemacht war, sondern weil ich mir folgende Frage gestellt habe: Sind wir Frauen im Datingprozess, wirklich so leicht reinzulegen und so naiv, einem Mann alles, alles zu glauben?


Wie kann es sein, dass wir gestern noch

unsere Finanzen selber in die Hand nehmen, alles über ETFs und Börse wissen, voll die Cracks werden, uns eine inflationsbereinigte Finanzstrategie für die nächsten 30 Jahre anlegen, die uns aber nichts in Herzensangelegenheiten hilft? Wenn es um Dating geht sind wir entweder abgebrühte Keulen oder naive Lämmchen.


Ich befragte Männer in verschiedenen Lebenssituationen und unterschiedlichem Gesellschaftsstatus, wie sie das im Datingprozess empfinden. Das Ergebnis war erschreckend. Ja. Wir Frauen neigen tatsächlich dazu, alles zu glauben oder zumindest glauben zu wollen!


Das ist ganz einfach zu erklären. Vorab möchte ich klarstellen, dass ich hier aus meinem Kosmos spreche: Viele Frauen um mich herum, 35 - 40 Jahre, erfolgreich, Single, alle haben Jobs, keine sucht einen Versorger, alle möchten einfach nur nette Dates mit Zukunft und ernsthafte Beziehungen.


Zu aller erst habe ich den Gemütszustand dieser Frauen analysiert. Viele von ihnen sind schon lange im Datingprozess, manche haben wiederholte Treffen, doch fast alle haben das gleiche Problem: Während sie genau wissen, was sie wollen, nämlich einen Mann kennenlernen, der für weitere ehrliche Treffen offen ist oder eine Beziehung möchte, geht der Trend ins Unverbindliche. Dating ist so, so digital geworden. Und wir so austauschbar. Ein Kuss bedeutet mir noch mit 40 sehr viel und miteinander schlafen auch. Doch heutzutage ist das kein großes Ding mehr. Während mir vor Scham der Kopf rot anläuft, wenn ich mit Licht an nackt vor einem Mann stehe, machen im Netz Fotos von Körperteilen die Runde. Dick pick und Vulva Pulva. Da draußen gibt es alles umsonst. Warum sollte man sich das noch Mühe geben?


Mein Lieblingssingle Niels sagt: „Ihr wollt in vielen Situationen einfach das glauben, was ihr glauben wollt. Selbst wenn ein Mann NICHTS sagt.“


In meiner Rechercherunde sind alle Frauen optimistisch. Dann darf man doch endlich wieder glauben, oder nicht? Wir diskutieren darüber, ob dieser Glaube Optimismus oder eher Naivität ist.


Hier ein Beispiel:


Meine Freundin datete ca. einen Monat lang einen Mann, der an einem Wohnmobil schraubte.

Sie ist sehr skeptisch und braucht lange, um einen Mann zu vertrauen. Sie öffnete sich. Es schien gut zu laufen und irgendwann sagte er diesen Satz: „Warte nur bis mein Wohnmobil fertig ist. Dann machen wir eine schöne Tour in den Süden.“ Meine Freundin blieb äußerlich cool, aber innerlich war sie so glücklich! Denn das hieß ja, dass dieser Mann sich etwas langfristiges vorstellen konnte! Zwei Tage später hat er sich ohne ersichtlichen Grund getrennt. Was war passiert? Wir wissen es bis heute nicht. Vielleicht könnt Ihr (Männer) uns helfen?


Es tun sich hier folgende Fragen auf: Hat er es wirklich so gemeint? Hat sie sich auf diese Aussage hin zu viele Hoffnungen gemacht? Es scheiden sich die Meinungen. Die einen sagen der Mann hat nichts falsch gemacht. Er hat gesagt, was ihm durch den Kopf ging (rational unemotional). Ihr Wunsch (emotional irrational) nach einem gemeinsamen Urlaub war so groß gewesen, dass sie zu sehr an dieser Aussage festhielt und so naiv war, daran zu glauben.


„Bei Euch Frauen kommt es drauf an, wie Eure psychische Verfassung gerade ist. Entweder ihr hinterfragt alles oder ihr glaubt alles.“, sagt einer.


„Eigentlich ist es so einfach: Frauen legen Wert darauf, dass man auf Nachrichten schnell reagiert und zurückruft. Sie möchten nah an uns Männern sein, um zu vertrauen zu können. Auf eine Nachricht oder auf einen Anruf nicht zu reagieren - das ist für euch Frauen die Hölle.“


Ja das stimmt, denke ich. Ungewissheit ist ein Killer.


Ein Großteil der Frauen möchte endlich wieder glauben können. Ja, wir hören es gerne, wenn ein Kompliment ernst gemeint ist. Wir lieben Aufmerksamkeit! Wir lieben Blumen, eine ausgefallene Idee von ihm. Wir wollen Pärchenabende, wir lieben deep talk (in einer ernsthaften Beziehung ist deep throat später nicht ausgeschlossen).

Frauen möchten gerne das Gefühl haben, dass sie nicht ausgetauscht werden. Wir mögen das, wenn ein Mann sich das merkt, wie wir unseren Kaffee trinken. Wir mögen es, wenn man uns in die Augen schaut. Einfach nur schauen, noch nicht mal reden. Was ist daran so schwer?


In meiner Recherche hat sich ganz klar folgendes rausgestellt: Die Frau an sich ist kritisch, aber durchaus in der Lage vertrauen und glauben zu wollen. Es ist allerdings ein schmaler Grad zwischen Wunschdenken und Realität.

Vielleicht sollten wir einfach alle dahin, wo es nicht weh tut: Keine große Erwartungen anstellen. Das heißt schmerzhaftes Loslassen des eigenen Egos.

If you have something to give, then give. Without expectations.


Wie ist das bei Euch?


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